In zwei Jahren schon soll die nächste Mobilfunkgeneration – 5G genannt – Luxemburg erreichen. BEE SECURE erklärt, was das für normale Nutzerinnen bedeutet.
Das Kürzel 5G steht einfach für „fünfte Generation“. Die Zählweise ist vielleicht ein wenig verwirrend, weil sie sich auf den US-amerikanischen Markt bezieht. Ein „1G“-Netz gab es nominell nicht, da in der Anfangszeit des Mobilfunks sehr viele verschiedene Standards benutzt wurden – in Deutschland hieß die Technologie, die auch in Luxemburg benutzt wurde, zum Beispiel A-, B- und C-Netz. Erst 1992 kam mit GSM ein weltweit einheitlicher Standard zum Einsatz, der die zweite Generation darstellt. Erste Internetverbindungen wurden mit den Erweiterungen GPRS und EDGE möglich. Die dritte Generation war bereits wesentlich schneller, statt 3G ist auch manchmal die Abkürzung UMTS (“Universal Mobile Telecommunications System”) zu lesen.
Aktuell wird 4G eingesetzt, das auch als LTE (“Long Term Evolution”) bekannt ist. Um die Sache noch komplizierter zu machen: Es gibt ein LTE der dritten Generation und eine 4G-Weiterentwicklung. Wie das Wirtschaftsministerium kürzlich mitgeteilt wird, soll in zwei Jahren, also 2020, das 5G-Netz in Luxemburg operationell sein.
Für die Konsument innen bedeutet 5G vor allem eins: Wer von der neuen Technologie und den hohen Geschwindigkeiten profitieren will, braucht ein neues Mobiltelefon – eventuell, je nach Anbieter, auch einen neuen Vertrag. Zum Glück ist bis 2020 ja noch ein wenig Zeit, um schon mal zu sparen. Sehen wir uns nun ausführlicher an, was sich hinter diesem Begriff verbirgt.
Und was versteckt sich hinter der fünften Generation?
Durch die Benutzung der sogenannten „Millimeterwellen“, also Frequenzen von 3,5 bis 50 GHz soll das mobile Netz sehr schnell werden. Bis zu 20 Gbit pro Sekunde sollen möglich werden, was 100 mal schneller als das bisherige 4G wäre. Allerdings hängt die Geschwindigkeit immer von vielen verschiedenen Faktoren ab und ist in der Theorie meist höher als in der Praxis, so dass man sich auch ab 2020 keine Wunder erwarten sollte. Auch die Latenz soll verringert werden: nur noch eine Millisekunde statt 500 wie bei 4G.
Durch verschiedene neue Technologien wie „Beam-Tracking“ oder „Multiple-Input Multiple-Output“ sollen hohe Datenraten auch bei hoher Geschwindigkeit, etwa beim Reisen im Zug, möglich sein. Bis es soweit ist, müssen aber sowohl die Telekommunikationsanbieter als auch die Smartphone-Hersteller noch etwas tüfteln.
Auch für Industrie und Gesetzgebung ist es vorteilhaft, noch ein wenig Zeit zu haben: In puncto Sicherheit warnt die EU-Cybersicherheitsbehörde Enisa derzeit nämlich noch vor “extremen” Gefahren: sie befürchtet, dass 5 G Sicherheitsschwächen seiner Vorgänger erbt (in den Roaming- und Abrechnungsprotokollen) und sich damit Angriffsflächen deutlich vergrößern würden. Da 5G das Rückgrat der digitalen Gesellschaft und Wirtschaft, sowie des “Internet der Dinge” bilden solle, wird es nämlich deutlich mehr Bandbreite und Nutzerzahlen wie seine Vorgänger aufweisen. Daher geht ein Appel an die Netzbetreiber, Gerätehersteller und Ausrüster, “erforderliche Maßnahmen” einzusetzen, um ein angemessenes Sicherheitslevel zu gewährleisten.
Hier finden Sie weiter Artikel die über das Einführen des 5G in Luxemburg schreiben: Les opérateurs du Luxembourg préparent l’arrivée de la 5G; Das Netz der Zukunft: 5G von 2020 an auch in Luxemburg
Quellen: Digital Luxembourg|Wikipedia Mobilfunkstandard|Heise.de