Brace yourselves! Gerade erscheinen die neuen Folgen der letzten Staffel Game of Thrones. Wer die vorherigen Staffeln noch nicht komplett gesehen hat und möglichen Spoilern aus dem Weg gehen möchte, wird nun schnellst möglich versuchen aufzuholen und die Serie möglicherweise „binge-watchen“. Aber was bedeutet eigentlich „Binge-Watching“ und was gilt es bei diesem Trend zu beachten?
Was ist Binge-Watching?
Binge-Watching setzt sich aus den Begriffen „binge“ (eng.: Gelage) und „watching“ (eng.: Anschauen) zusammen und bezeichnet das Anschauen von mindestens 3 oder mehr Folgen einer Serie hintereinander. Das Phänomen „Binge-Watching“ ist hauptsächlich mit der Evolution der modernen Medien aufgetreten:
- Video-On-Demand: Streamingdienste machen dem TV- Programm Konkurrenz: Nutzer können sich nun gezielt Inhalte ansehen, ohne abwarten zu müssen, dass die nächste Folge oder ein bestimmter Film ausgestrahlt wird. Aber auch alte Datenträger wie DVD’s und Blue-Ray Disks verlieren durch Streaming-Dienste ihren Nutzwert.
- Internet und hochauflösende Bildschirme: Dank der neuen mobilen Geräte ist der Nutzer weder an einen Fernseher noch an einen bestimmten Ort gebunden. Mittlerweile kann man Videos und Filme überall und auf fast allen internetfähigen Geräten abspielen.
- Dazu kommt bei manchen der soziale Druck: Um dazuzugehören und mitreden zu können schaut man sich gerne die gleichen Serien wie die Freunde, Arbeits- oder Klassenkameraden an. Aber vor allem, wenn neue Folgen einer Serie erscheinen, versuchen viele durch regelrechte Serien-Marathons aufzuholen um nicht im Internet, in der Schule oder am Arbeitsplatz gespoilert zu werden (spoilern = Details oder Pointen einer Filmhandlung o. Ä. verraten und dadurch jemandem die Überraschung nehmen).
Alles in Maßen…
Prinzipiell ist es nicht verwerflich, sich ab und zu mehrere Folgen einer Serie hintereinander anzusehen. Gefährlich wird es erst, wenn der exzessive Medienkonsum zur Gewohnheit wird und sich negativ auf das Leben auswirkt. Zum Beispiel klagen Menschen, die sich viele Folgen am Stück ansehen oft über Schlafprobleme, weil sie durch das Binge-Watching spät schlafen gehen und/oder schlechter einschlafen können.. Problematisch wird es auch, wenn die Nutzer Aufgaben und Termine aufschieben oder vergessen, weil sie keine Zeit mehr haben oder auch beim Lernen oder Arbeiten abgelenkt sind.
Tipps zum verantwortungsvollen „Binge-Watchen“?
Sollte eine Serie dennoch zu spannend sein, um aufzuhören, sollte man folgende Tipps befolgen:
- Sich die Zeit einteilen: Man sollte sich selbst klare und feste Zeiten für Serien festlegen. Hier kann ein Timer helfen. So bleibt mehr Zeit zum effizienten Arbeiten und Schlafen. Fernsehen bei der Arbeit ist ohnehin weder genussvoll noch sinnvoll.
- Pausen einlegen: Ab und zu kurz aufstehen, ein paar Schritte gehen, sich strecken. Man sollte auch versuchen während diesen Pausen an die frische Luft zu gehen.
- Augen ausruhen: Öfters blinzeln oder die Augen schließen, zur Abwechslung in die Ferne schauen, um die Augen zu entspannen.
- Auf körperliche Bedürfnisse achten: Hunger, Durst und Müdigkeit sollten nicht zurückgestellt werden.
- Kein Bildschirm direkt vor dem Schlafengehen: Das Blaulicht vom Bildschirm und die mögliche Spannung der Serie erschweren dem Körper sich auf den Schlaf vorzubereiten.
- Nicht übertreiben: Binge-Watching sollte nicht zur Gewohnheit werden.
- 1+1=0: BEE SECURE rät für jede Stunde, die man online ist oder fernschaut, auch mindestens eine Stunde mit Freizeit (Hobbys, Sport, Kultur,…) zu verbringen.
Fernsehverhalten bei Kindern und Jugendlichen: Faustregel 3-6-9-12
Die meisten Streaming-Dienste bieten einen gesicherten Bereich mit kinderfreundlichen Serien und Filmen. Trotz dieser vermeintlichen Kontrolle über den Medienkonsum ihrer Kinder sollten Eltern verschiedene Tipps beachten, um sicherzustellen, dass ihre Liebsten einen gesunden Umgang pflegen. Denn jetzt, wo fast jedes Gerät internetfähig ist, wird es immer schwieriger die Übersicht zu behalten.
Deshalb rät das Gesundheitsministerium den Eltern sich an der 3-6-9-12 Altersrichtlinie zu orientieren.
Wie wichtig körperliche Bewegung im frühen Kindesalter (0-5 Jahren) ist betonen auch die erst kürzlich erschienenen Richtlinien von der World Health Organisation. Viel Bewegung, möglichst wenig Aktivitäten im Sitzen und ausreichender Schlaf tragen somit schon im frühen Kindesalter zu einer gesunden Entwicklung des Kindes bei.
Quellen: sante.public.lu, wikipedia/Binge_Watching, welt.de