Clash of Clans und andere Online-Strategiespiele: Worauf Eltern achten sollten

Zwei Jugendliche sitzen im Zug und spielen mit ihrem Handy. In der Bildmitte ist durch collage das Titelbild von "Clash Royale" und "Clash of clans" zu sehen.
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Sie führen die Jahrescharts der Appstores an und sind bei Jugendlichen sehr beliebt: Mehrspieler-Online-Strategiespiele wie Clash Royale oder Clash of Clans. Durch die Spielmechanik und die Möglichkeit, echtes Geld auszugeben, bergen sie jedoch auch Risiken. BEE SECURE erklärt, was Eltern wissen sollten.

Spielprinzip

Sowohl Clash Royale als auch Clash of Clans gehören zu den Top 3 der umsatzstärksten iPhone Apps 2016, letzteres gehört laut der JIM-Studie 2016 zu den beliebtesten Spielen bei Jugendlichen. Das Spielprinzip dieser Mehrspieler-Strategiespiele ähnelt bekannten Computerspielen: die Spieler müssen Ressourcen ab- und eine Basis aufbauen, Einheiten ausbilden und diese in den Kampf schicken. Das Ganze ist im Comicstil gehalten. Der Mehrspieler-Aspekt kommt durch die sogenannten „Clans“ zum Tragen, in denen sich Spieler zusammentun. Diese Clans messen sich im Kampf. Gemeinsame Spielerfolge und die dazu nötige Kommunikation bauen ein Zugehörigkeitsgefühl zum Clan auf, unter den Clan-Mitgliedern entstehen Freundschaften. Die internen Regeln des Clans geben die Mitspieler vor, nicht die Spielmechanik. Hierdurch entstehen soziale Verpflichtungen, zu bestimmten Zeiten für Kämpfe verfügbar zu sein oder bestimmte Einheiten oder Ressourcen an andere Spieler abzugeben. Einen Einblick in das Spielprinzip gibt der Spieleratgeber-NRW in seiner kurzen Video-Beurteilung.

Es gibt verschiedene Risiken im Spiel, so kann es zum Beispiel im Spielechat zu Cyber-Grooming, also sexuelle Belästigung durch Erwachsene, die sich als Jugendliche ausgeben, oder zu Cyber-Mobbing durch Mitspielende kommen. Durch die Clans kann es auch zu sozialem Druck kommen, da in diesen Spielen nur erfolgreich ist, wer möglichst oft online sein kann. Wer abwesend ist, kann Ressourcen im Spiel verlieren, da das Spiel in Echtzeit weiterläuft. Durch die internen Regeln der Clans und die Spielmechanik (z.B. Ressourcen müssen zeitnah mit einem Klick „geerntet“ werden) entsteht so der Druck, möglichst oft auf das Handy zu schauen. Dies kann wiederum zu Konflikten im familiären Alltag führen, da die Spielfrequenz und die Bindung an das Spiel sehr hoch sind. Eltern sollten exzessives Spielverhalten auf jeden Fall beobachten.

Durch In-App-Käufe ist es bei den Spielen möglich, Ressourcen oder Zeitvorteile mit echtem Geld zu kaufen. Die Aufbau- und Aufrüstungsprozesse des Spiels, die mit fortschreitendem Spielerfolg immer länger werden, können mit Geld verkürzt werden. Wer Geld in das Spiel investiert, hat einen klaren Vorteil im Spiel. Die Käufe sind unkompliziert gestaltet und so gestaffelt, dass leicht hohe Beträge ausgegeben werden können. Neben Clash of Clans und Clash Royale gibt es unzählige Klone mit dem gleichen Spielprinzip, die teilweise noch aggressiver auf In-App-Käufe setzen. Dieses „Spielprinzip“ wird oft mit der Bezeichnung „pay to win“ (“Bezahle um zu gewinnen”) kritisiert.

Worauf sollten Eltern besonders achten?

Um unangenehme Überraschungen am Monatsende zu vermeiden, können Eltern Voreinstellungen an den Geräten ihrer Kinder vornehmen und In-App-Käufe verhindern. Wenn Geld ausgegeben werden soll, empfiehlt es sich, dies per Prepaid-Gutscheinkarte zu erledigen. So kann nur ein im Voraus festgesetzter Betrag ausgegeben werden.

Eltern sollten außerdem mit ihren Kindern über die Kommunikation in Chats reden und sie auf Gefahren wie Grooming oder Mobbing aufmerksam machen. Eine Begrenzung der Spielzeit und -frequenz ist auf jeden Fall empfehlenswert. Es ist dabei hilfreich, wenn die Eltern das Spielprinzip verstehen und gemeinsam mit ihren Kindern Regeln ausmachen können. Das Online-Tool Mediennutzungsvertrag kann dabei eine gute Hilfestellung sein.