Faszination Hacking: „Script-Kiddies“ in Luxemburg sinnvoll fördern

Jeune homme sur son ordinateur en train de taper des lignes de code
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Junge Menschen aber auch Erwachsene, die Spaß am Hacken haben, ohne hierbei selbst programmieren zu können, werden oftmals als Script-Kiddies bezeichnet. In ihrer Freizeit, versuchen sie in fremde Systeme einzudringen, um so ihre Fähigkeiten zu testen und zu verbessern. Oftmals sind sich jüngere Menschen jedoch weder der Illegalität, noch der möglichen Risiken dieser Aktionen bewusst. Einige Initiativen haben dieses Problem erkannt und tragen dazu bei, das Interesse und die selbst erlernten Fähigkeiten der jungen Menschen in positive Bahnen zu lenken.

Auf der Suche nach Anerkennung

Der rezente Datenklau in Deutschland, bei dem private Telefonnummern und Chatverläufe von zahlreichen Politiker und Prominenten veröffentlicht wurden, sorgte für großes Aufsehen. Nicht nur der Datenklau ansich erregte hierbei die Gemüter, sondern auch das junge Alter des Täters. Die Vorstellung, dass ein junger Mann von erst 20 Jahren für den Skandal verantwortlich sein kann, war für viele erschreckend.

Der junge Mann, der sich sein Wissen und seine Fähigkeiten selbst angeeignet hat, wird in vielen Artikeln als ein sogenanntes Script-Kiddie bezeichnet. Der Begriff, welcher oftmals abwertend verstanden wird, ist jedoch nicht mit dem des Hackers gleichzustellen. Im Gegensatz zum Hacker, können sogenannte Script-Kiddies nämlich meist nicht wirklich programmieren und benutzen deswegen die Software und Scripte anderer – daher diese Bezeichnung. Außerdem, benutzen Letztere auch keine Schadsoftware bei ihren Aktionen. Script-Kiddies versuchen lediglich meist auf fremde Konten zuzugreifen und Daten zu klauen, um später bei ihresgleichen angeben zu können. Ihr Motiv ist demnach das Machtgefühl und die Anerkennung, die ihnen die geklauten Daten in Foren und Chats einbringen. Dass diese Aktionen illegal sind und welchen möglichen Schaden man damit anrichten kann, ist hierbei nicht immer jedem bewusst.

Das Interesse am Programmieren wecken

Das Interesse von jungen Menschen daran, Grenzen auch im digitalen Raum auszutesten, ist bei genauerer Betrachtung eigentlich nicht sehr verwunderlich. Schließlich ist ein Interesse an Internetsystem und Technologien grundsätzlich sogar etwas Positives und, in die richtigen Bahnen gelenkt, ein großes Plus in der Teilnahme und Gestaltung unserer vernetzten Gesellschaft.  Immer mehr Initiativen fördern daher dieses wachsende Interesse und bieten sinnvolle und spaßige Aktivitäten an. So fördern Initiativen wie bspw. die Makerspaces und der Hackerspace Level2 in Bonnevoie die Fähigkeiten von jungen Menschen und bieten ihnen einen spannenden, legalen Rahmen an, indem sie ihrem Interesse nach Fähigkeiten erwerben, mitteilen und vertiefen können. Ziel ist es, den jungen Menschen einen verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Interesse für das Hacking aufzuzeigen, Systeme und deren Funktionen von Grund auf praktisch kennenzulernen,  und Ideen zu entwickeln, wie sie privat und vielleicht auch beruflich ihre Fähigkeiten und Interessen ausbauen können.

François Thill und BEE SECURE raten zur Vorsicht

Auch wenn dem Präsidenten von SECURITYMADEIN.LU (smile g.i.e.), François Thill zu folge, momentan keine Probleme im Zusammenhang mit Script Kiddies in Luxemburg bekannt sind, und der Anteil ihrer Aktivitäten im Vergleich zu den anderen verzeichneten illegalen Aktivitäten stark gesunken seien, bedeutet dies nicht, dass es keine Script Kiddies gibt. Um neue Talente zu entdecken, aber auch junge Leute für Themen wie Internetsicherheit zu begeistern und dazu zu motivieren, einen Beruf in diesem Bereich zu erlernen, hat SECURITYMADEIN.LU zusammen mit dem Wirtschaftsministerium und weiteren Partnern die Cybersecurity Challenge ins Leben gerufen, welche sich an Jugendliche von 13-25 Jahren richtet. Solche und weitere Initiativen fördern den bewussten und konstruktiven Umgang und machen auf Sicherheitslücken im Internet aufmerksam.

„Ein Script-Kiddie zu sein, ist nicht wirklich etwas auf das man stolz sein sollte“, meint François Thill. „Erstens sind die Aktivitäten illegal und zweitens benutzt das Script-Kiddie Tools, die oftmals von Kriminellen zur Verfügung gestellt wurden und hilft somit diesen, ihre eigenen Spuren zu verwischen.“
Im Hinblick auf die Zukunft rät François Thill den Jugendlichen sich reelle Kompetenzen im Bereich der Computer Technologie anzueignen und diese sinnvoll in einem späteren Beruf einzusetzen. Er betont, dass der Bereich der Informationssicherheit extrem viele Perspektiven bietet und betont, dass das Vertrauen der Gesellschaft für Informatiker extrem wichtig ist. Illegale Aktivitäten als Script-Kiddie könnten demnach die Chancen auf einen späteren Job gefährden.

 

Quellen : zeit.de, zeit.de/digital

 

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