Bei Sicherheit im Internet fallen die ersten Gedanken oftmals direkt auf die Hacker. Eine böse Gestalt sitzt in einem dunkeln Raum, mit einer Kapuze oder Maske über dem Kopf. Vor ihm leuchten auf einem schwarzen Bildschirm grüne Buchstaben, während seine Finger hastig über die Tastatur wandern.
So düster sieht dies jedoch in Realität nicht aus. BEE SECURE erklärt Ihnen, was ein Hacker ist und weswegen sie sogar sehr hilfreich sein können.
Was ist ein Hacker?
Hacker, im informatischen Bereich, sind technisch begabte Personen im Umgang mit Hard- und/oder Software. Sie finden Schwachstellen und Programmierfehler von Systemen und Internetseiten, um auf sie aufmerksam zu machen oder sie für bestimmte Zwecke wie unbefugtes Eindringen oder zu Veränderungen auszunutzen.
Diese Schwachstellen können aber auch durch unvorsichtiges, nachlässiges menschliches Verhalten entstehen, wie zum Beispiel durch zu schwache Passwörter oder durch mangelnde Installation wichtiger Sicherheitsupdates der Softwares.
Nachdem die Hacker erfolgreich in die Systeme eingedrungen sind, können sie zuvor geschützte Funktionen ausführen und auf unzureichend verschlüsselte Daten zugreifen um diese dann zu verändern, herunterzuladen oder um sie zu löschen.
Krimineller Hacker, oder helfendes IT-Genie?
Der Begriff „Hacker“ ist durchaus negativ geprägt, da diese in den Nachrichten, Filmen oder Serien als Kriminelle oder als Freaks dargestellt werden. Dieses Bild ist nicht sonderlich akkurat, immerhin kann man große Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Hackern und ihren Motiven machen. Nicht jeder Hacker arbeitet mit böswilligen Absichten oder illegalen Methoden.
- Ein „White Hat“ Hacker (weißer Hut) hat beim Hacken keine schlechten Absichten. Hierbei handelt es sich teilweise um professionelle Personen, die von Organisationen und Firmen als Hacker aufgetragen bekommen, ihre Systeme zu attackieren, um Sicherheitslücken zu beheben und die Sicherheit der Systeme zu optimieren.
- „Black Hat“ (schwarzer Hut) Hacker versuchen sich durch das Hacken selbst zu bereichern, oder anderen zu schaden. Dies kann im kleinen Stil stattfinden, durch Individuelle, es kann jedoch auch bis hin zu regelrechtem Online Terrorismus.
- Die „Grey Hats“ (Grauen Hüte) liegen, wie der Name es bereits andeutet zwischen beiden. Sie arbeiten im Sinn des Gutes, greifen aber teilweise auf illegale Vorgehensweisen und Aktionen zurück. Zum Beispiel kann ein verärgerter „White Hat“ sich dazu entscheiden, gehackte Informationen zu veröffentlichen um öffentliches Aufsehen zu erregen, weil eine Sicherheitslücke nicht geschlossen wurde, obwohl er vorhin schon darauf hingewiesen hat.
Motive von Hackern
Die „Farbe“ oder die Vorgehensweisen der Hacker sind nicht allein aussagekräftig. Die Motivation und Ziele von Hackern kann ebenfalls stark variieren.
Professionelle, sowohl wie auch individuelle Hacker können für Test- und Forschungszwecke hacken. So können sie Schwachstellen entdecken und melden, um das Internet oder interne Systeme sicherer zu gestalten. Sie arbeiten diskret und ohne böswillige oder illegale Motive oder Methoden.
Natürlich kann es auch Spaß machen, die eigenen intellektuellen Fähigkeiten und Kenntnisse auf die Probe zu stellen. So machen sich so manche Individuen das Hacken zum Hobby. Dazu kommt, dass sich manche Hacker im Netz damit rühmen, wenn sie angreifbare Schwachstellen aufdecken. Immerhin gibt ihnen der Ruhm und das Hacken ein Gefühl der Überlegenheit.
Es gibt sogar Kinder und Jugendliche die hauptsächlich mit Tools und Tricks von anderen Hackern herumspielen und sich langsam das Hacken beibringen. Diese sogenannten „Skript-Kiddies“ sind sich oft der Illegalität und der Konsequenzen ihres Handelns nicht bewusst. Die Motivation dieser Skript-Kiddies variiert zwischen dem Überlegenheitsgefühl, dem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, oder dem Drang Grenzen zu überschreiten.
Hacking als Hobby in Luxemburg
In Luxemburg gibt es, wie in vielen anderen Ländern auch, Hacker Vereine und Hacker Spaces, für Leute, die im legalen Rahmen ihre technischen Fähigkeiten in Bereichen wie Wissenschaft, Maschinenbau und digitaler Kunst ausbauen und einsetzen wollen. Ähnlich, wie bei den Makerspaces, kann man sich an diesen Stellen in einer Art Clubhaus mit Werkstatt austoben, Neues entdecken, Gleichgesinnte kennenlernen, sich austauschen und selbst aktiv werden. Selbstverständlich werden hier keine illegalen Hacker-Handlungen unterstützt. In Luxemburg gibt es zum Beispiel den Level2 Hackerspace von Syn2cat, oder die ChaosStuff vom Chaos Computer Club Lëtzebuerg.
Quellen: security-insider.de, tageblatt.lu, wikipedia.org