Zur Feier des Safer Internet Day 2020 (SID 2020) hat eine Gruppe Jugendbotschafter von Better Internet for Kids (BIK) eine Jugenderklärung für ein besseres Internet (Youth Pledge for a Better Internet) ausgearbeitet, die sich damit beschäftigt, wie man die Informationen über die von ihnen im Internet genutzten Apps und Dienste für Kinder und Jugendliche altersgerecht gestalten kann.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme der jüngsten von Safer Internet Centres (SICs) im Insafe-Netzwerk durchgeführten Forschungs- und Jugendberatungsarbeit haben die BIK-Jugendbotschafter gemeinsam überlegt, welche Prioritäten gesetzt werden sollten, um sicherzustellen, dass Online-Plattformen und -Dienste altersgerecht gestaltet und den Entwicklungsbedürfnissen von Kindern und Jugendlichen wirklich gerecht werden.
Online-Plattformen und -Dienste zur Erfüllung der Informations- und Transparenzanforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu ermutigen, ist in dieser Hinsicht ein Schlüsselziel. Jeder EU-Bürger — einschließlich Kinder — hat das Recht, „in präziser, transparenter, verständlicher und leicht zugänglicher Form in einer klaren und einfachen Sprache” darüber informiert zu werden, was mit seinen personenbezogenen Daten geschieht. Artikel 12 der DSGVO betont, dass dies insbesondere für Informationen gelten sollte, die sich speziell an Kinder richten.
Darüber hinaus besagt Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention (UNCRC), dass Kinder in den Prozess der Informationsgestaltung und Auswertung einbezogen werden sollten, um wirklich informative, effektive und ansprechende Datenschutz- oder Datenrichtlinien zu entwickeln.
Deshalb haben die BIK-Jugendbotschafter, darunter Sina aus Luxemburg, eine Jugenderklärung für ein besseres Internet erarbeitet, die sie bei einem hochrangigen SID-Treffen in der Europäischen Kommission unter Beteiligung von Mitgliedern der Alliance to better protect minors online („Allianz für den besseren Schutz von Minderjährigen im Internet”) vorgestellt haben.
Die vertretenen Unternehmen waren die Deutsche Telekom, Disney, Facebook, Google, Lego, Liberty Global, RTL, Samsung, Snap, Sulake und Twitter. Auch Industrieverbände waren anwesend: ICT Coalition und Toy Industries of Europe. Die Zivilgesellschaft wurde durch COFACE-Families Europe vertreten.
Die BIK-Jugendbotschafter begannen ihre Sitzung mit einer interaktiven Übung, die das gesamte Publikum einbezog und einige der Themen und Probleme hervorheben sollte, denen alle — Kinder wie Erwachsene — im Internet begegnen.
Anschließend stellten sie dem Publikum ihre Jugenderklärung für ein besseres Internet vor und machten den Unternehmen mehrere Vorschläge, um ihnen dabei zu helfen, die Datenschutzregelungen ihrer Online-Plattformen und -Dienste für Kinder und Jugendliche altersgerechter zu gestalten. Tatsächlich haben jüngste Studien gezeigt, dass man im Durchschnitt einen Universitätsabschluss benötigt, um die Datenschutzrichtlinien von sozialen Netzwerken, Websites und Apps richtig zu verstehen.
Die BIK-Jugendbotschafter hatten mehrere konkrete Ideen zur Lösung dieses Problems, wie zum Beispiel die Vereinfachung der verwendeten Sprache, den Einsatz von Infografiken, die Schaffung eines Anreizes für die Nutzer, die Datenschutzrichtlinien zu lesen, und vieles mehr. Auf die Präsentation folgte ein Moment der Diskussion, in dem die BIK-Jugendbotschafter die Vertreter der Industrie zu ihren Strategien und Praktiken befragten und sich darüber austauschten, wie diese verbessert werden könnten.
Im ständigen Dialog mit der Industrie werden die BIK-Jugendbotschafter diese Arbeit das ganze Jahr 2020 hindurch fortsetzen. Im Frühjahr 2020 werden sie an einem Workshop in Brüssel teilnehmen, bei dem sie eine Reihe von Standards mitgestalten werden, anhand derer die beteiligten Unternehmen dann intern über die Alterseignung der von ihnen betriebenen Politik reflektieren können. Die BIK-Jugendbotschafter werden dann im November 2020 auf dem Safer Internet Forum (SIF) die Ergebnisse ihrer Aktivitäten präsentieren.
Quelle: 11/02/2020 – BIK Team