Smart Homes: Was kann dein Haus?

 

Smartphone plaziert auf einer Computertastatur. Auf dem Bildschirm erkennt man eine Smarthome-app
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Der Wecker klingelt, das Licht schaltet sich ein und die Kaffeemaschine bereitet automatisch die erste Tasse vor. So kann der Alltag in einem automatisierten Smart Home anfangen. Doch was kann so ein System noch alles? Und was gilt es beim Kauf, der Nutzung und der Installation eines solchen Systems zu beachten?

Automatisierung und Fernsteuerung

Automation, Komfort, Sicherheit und Kontrolle: mit diesen Eigenschaften werben Smart Home Systeme. Letztere verbinden einzelne Geräte oder auch ganze Systeme innerhalb eines Haushaltes. So können beispielsweise Sicherheits- (Alarmanlagen) und Unterhaltungssysteme, Haushaltsgeräte, Wasser, Licht, Rollläden und Heizungen gesteuert werden. Mit Hilfe von verschiedenen Steuerelemente, sogenannten Hubs, wie Basisstationen, das eigene Smartphone, oder Smart Home Assistenten (Bsp.: Amazon Alexa, Google Home, Siri etc.) können die verschiedensten Vorgänge vorprogrammiert und anschließend vom System selbst durchgeführt werden (bzw. zum Schließen der Rolläden).

Bei der Hausautomation wird mittlerweile von der zweiten Generation gesprochen. Die erste Generation hatte lediglich die Automatisierung der Geräte zum Ziel. Bei der zweiten Generation war das System dann bereits darauf ausgelegt, dass auch die Geräte untereinander vernetzt sind und alles von außerhalb über Smartphones oder Tablets gesteuert werden kann.

Das „Internet der Dinge“ (Internet of Things – IoT) ist der Sammelbegriff für diese neuen Technologien die sich durch die Verbindung und Kommunikation zwischen den verschiedenen Geräten auszeichnet. Diese neuen Systeme ermöglichen beispielsweise Smartphones mit der Heizung, Alarmanlagen oder sogar mit Haushaltsgeräten wie einer Kaffeemaschine oder einem Kühlschrank zu verbinden.

Smart Home: Lohnt sich die Umstellung?

Die Kosten einer Haus-Automation lassen sich nicht klar definieren. Aber der Preis für Basisstationen zur Steuerung liegen ungefähr zwischen 50 und 150 Euro. Der finale Preis hängt stark davon ab, welche smarten Geräte man vernetzt haben möchte. Smarte Glühbirnen, Steckdosen, Lautsprecher und Kameras sind mittlerweile bereits in vielen Supermärkten, Baumärkten oder Möbelgeschäften erhältlich. Die Installation und Programmierung der Geräte kann entweder vom Elektriker oder auch vom Nutzer selbst durchgeführt werden.

Die Entscheidung ob ein Smart Home System sich für den Nutzer lohnt, bleibt jedem selbst überlassen. Hierbei kommt es darauf an welchen Nutzen der Hausbesitzer gerne aus dem Smart Home ziehen möchte.
Wer zum Beispiel Wert auf mehr Sicherheit legt, kann prüfen, wer gerade zu Hause ist, indem man nachschaut, welche Geräte gerade online sind, oder die Bilder der Sicherheitskameras aufruft.

Wer eher Wert auf Energiesparen legt, kann sein Haus so programmieren, dass es alle Lichter ausschaltet und Heizungen herabfährt, sobald die letzte Person das Haus verlässt, wenn also zum Beispiel kein Smartphone mehr mit dem WLAN verbunden ist. Laut Enovos könnten so bis zu 31% der Heizkosten gespart werden.

Vernetzte Häuser können also durchaus Vorteile haben. Sollte man sich für ein Smarthome entscheiden, sollte man jedoch viel Zeit in die Datensicherheit des Systems investieren.

Datensicherheit und Privatsphäre

Wenn überall im Haus, Geräte mit dem Netz verbunden sind und stetig Informationen aufnehmen, entstehen viele neue Daten. Diese werden entweder auf dem Gerät oder in einer Cloud gespeichert und warten hier auf ihre Auswertung. Mit Hilfe dieser Daten können Benutzerprofile erstellt werden, welche dann zur Verbesserung des Produktes, des Dienstes aber auch zu Marketingzwecken genutzt werden können.

Im Allgemeinen sollte man beim Kauf anerkannte und genormte Systeme bevorzugen, anstatt auf billigere Modelle zu vertrauen (oftmals bezahlt man hierbei mit seinen eigenen Daten). Europäische Systeme haben zudem den Vorteil, dass diese der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) unterliegen, und somit für mehr Transparenz und Sicherheit der Daten sorgen.

Wer hat Zugriff auf die gesammelten Daten? Wo und wie werden diese gespeichert? Und zu welchen Zwecken werden sie genutzt? Mit diesen Frage sollte man sich unbedingt vor dem Anschaffen eines Smart Home Systems beschäftigen. Doch auch innerhalb eines Haushaltes sollte man hinterfragen, wer auf welche Daten Zugriff hat. Durch das Smart Home besteht nämlich die Möglichkeit, dass Eltern, Mitbewohner oder auch Paare sich gegenseitig “überwachen”, indem sie auf die Bilder der installierten Kameras zurückgreifen oder prüfen, ob bestimmte Räume oder Geräte zuhause in Betrieb sind.

Wie man seine Wohnung und seine Daten schützen kann!

Neben der Problematik des Datenschutzes besteht die Gefahr, dass bei einem Hack oder einem Leak persönliche Daten im Netz landen. Aber auch Einbrecher oder Kriminelle mit bösen Absichten können das Smart Home zu ihren Gunsten nutzen, indem sie mit Hilfe der gesammelten Daten den Moment für einen Einbruch gründlich aussuchen. Es sind vor allem schlecht gesicherte Geräte die Sicherheitslücken aufzeigen und somit einen Einblick auf die Regelung der Hausautomation geben. Es ist darum unentbehrlich seine Daten bestmöglichst zu schützen.

Worauf sollten Sie bei Ihrem Smart Home achten?

  • Man sollte bei der Speicherung und Übertragung auf die sichere Verschlüsselung der Daten achten. Unverschlüsselte Daten sind leicht zu empfangen und direkt lesbar.
  • Man sollte regelmäßig Updates und Patches installieren, um mögliche Sicherheitslücken zu schließen.
  • Man sollte immer sichere Passwörter benutzen! (auch für einfache Haushaltsgeräte)
  • Man sollte Zugriffsrechte festlegen und kontrollieren wie mit ihren Daten umgegangen wird.

 

Quellen: bitkom.org, datenschutzexperte.de, enovos.lu, immotop.lu |