Der Service National de la Jeunesse (SNJ), Koordinator der Regierungsinitiative BEE SECURE, hat den ersten Bericht über die aktuellen Trends bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) durch Kinder und Jugendliche in Luxemburg veröffentlicht. Der Bericht wurde am 8. Februar 2022 im Rahmen des globalen “Safer Internet Day” vorgestellt, der in diesem Jahr unter dem Motto “Gemeinsam für ein besseres Internet” stattfindet.
Um die Entwicklungen im Bereich der IKT-Nutzung und der damit verbundenen Risiken verfolgen zu können, dokumentiert dieser Bericht mit dem Titel “BEE SECURE Radar” die Beobachtungen, die BEE SECURE im Rahmen seiner Aktivitäten im Schuljahr 2020-2021 gemacht hat.
Er stützt sich außerdem auf die Ergebnisse von Umfragen, die mit Eltern über die IKT-Nutzung ihrer Kinder und mit jungen Menschen (17-30 Jahre) über ihre eigene IKT-Nutzung durchgeführt wurden. Die Fragen bezogen sich sowohl auf die Art und Dauer der Nutzung digitaler Geräte als auch auf die Einschätzung und das Erleben von Risiken und Gefahren. Diese Umfragen zeigen für drei Altersgruppen bestimmte Tendenzen auf.
Der Besitz eines Smartphones
Fast 80 % der Kinder besitzen im Alter von 12 Jahren, dem üblichen Alter am Ende der Grundschule und zu Beginn der Sekundarstufe, ein eigenes Smartphone. Mehr als 40 % der Kinder haben ihr erstes Smartphone bereits vor diesem Alter erhalten. Die 17- bis 30-Jährigen besitzen praktisch alle ein solches Gerät.
Mehr als 3 Stunden pro Tag auf dem Smartphone.
Die große Mehrheit der 3- bis 11-Jährigen verbringt unter der Woche weniger als eine Stunde pro Tag mit ihrem Smartphone (76 %) oder Tablet-PC (65 %). 45 % der Eltern der 12- bis 16-Jährigen geben an, dass ihr Kind unter der Woche mehr als 3 Stunden pro Tag auf dem Smartphone verbringt, am Wochenende sind es 59 %. Von den 17- bis 30-Jährigen geben ganze 69 % an, dass sie am Wochenende mehr als 3 Stunden pro Tag mit ihrem Smartphone verbringen.
Bildschirmzeit und Fake News an der Spitze der Risiken
Die Auswertung der Ergebnisse der beiden vom SNJ durchgeführten Umfragen und die Analyse der Themen, zu denen die BEE SECURE Helpline Beratungsanfragen erhielt, zeigen, dass die größten Risiken der IKT-Nutzung aus Sicht der Zielgruppen folgende sind: Bildschirmzeit/exzessive Nutzung, Desinformation (Fake News), Hass- oder Gewaltinhalte, Cybermobbing, ,Cyberkriminalität (E-Crime), nicht altersgerechte Inhalte, der Einfluss von Online-Vorbildern (Influencern) sowie Risiken im Zusammenhang mit dem Datenschutz/der Privatsphäre im Internet.
Eltern sind der Meinung, dass Kinder zwischen 3 und 16 Jahren hauptsächlich dem Risiko ausgesetzt sind, “zu viel Zeit online zu verbringen” – ein Risiko, das bei den 5 häufigsten genannten Gefahren der 17- bis 30-Jährigen nicht auftaucht. Sie sehen Desinformation bzw. Falschmeldungen oder “Fake News” als das Risiko an, dem sie am meisten ausgesetzt sind.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es wichtig ist, solche Trends bei der Nutzung von IKT durch Kinder und Jugendliche genau zu verfolgen. Derartige Kenntnisse tragen dazu bei, die Realität in Luxemburg besser einschätzen und verstehen zu können. Deshalb werden in Zukunft die Erhebungen und Analysen weiterentwickelt und verfeinert.
Dieser Bericht, der von nun an jährlich veröffentlicht werden soll, soll alle Akteure, die sich gemeinsam für eine sicherere Nutzung des Internets durch Kinder und Jugendliche einsetzen, informieren und nützlich für die eigene Praxis sein, bspw. dafür, eigene Maßnahmen bzw. Aktionen auszurichten.