Sicherheit bei Twitch und Co – Risikolos streamen!

Junges Mädchen vor ihrem Computer, auf dem gerade eine Videospiel übertragen wird
BEE SECURE

Spätestens seitdem die Internetseite Twitch im Juni 2011 online ging und seitdem Millionenumsätze erzielt, wurde der Siegeszug der sogenannten Streaming-Plattformen eingeläutet. Milliarden Stunden werden pro Jahr auf Portalen wie YouTube, Mixer und Twitch gestreamed und angeschaut. Doch warum ist die Übertragung von Videospielen bei Jugendlichen derart beliebt? Und was können Eltern unternehmen, um die Sicherheit ihrer Schützlinge zu gewährleisten?

Was ist Streaming?

Streaming bedeutet, dass ein Video während des Aufnehmens live im Internet übertragen wird. Meist wird diese Funktion mit einem Chat kombiniert, sodass Zuschauer ebenfalls live mit dem Gamer interagieren können. Sei es um mit ihrem Idol in Echtzeit zu interagieren, seine Aktionen oder Strategien zu kommentieren oder selbst zu einem besseren Gamer zu werden, die Gründe für die Nutzung solcher Portale sind zahlreich.

Oft passieren durch den Live-Aspekt besonders denkwürdige oder lustige Momente, was die Popularität von Streams zusätzlich erhöht. Um solche Momente zu schaffen ist es oft weniger wichtig, ob die Streamer besonders gute Videospieler, sondern dass sie gute Entertainer sind.

Das Geschäft mit den Klicks

Da viele Streamer mit dem Spielen von Videospielen Geld verdienen, ist den Streamern natürlich daran gelegen, dass möglichst viele Zuschauer ihren Streams folgen.

Das Streamen auf Twitch ist grundsätzlich erst einmal kostenlos, aber mit einer Registrierung über eine E-Mail-Adresse verbunden. Nach der Registrierung kann man seinen Idolen folgen, das heißt, dass man benachrichtigt wird, sobald dessen Stream startet. Eine weitere Möglichkeit ist es die Spieler zu kostenpflichtig zu abonnieren und diese so zu unterstützen. Gegen Zahlung einer Monatsgebühr (4,99€, 9,99€, 24,99€) erhält der Abonnent Zugriff auf exklusive Emojis (zur Auszeichnung besonders treuer Fans), spezielle Streams, Verlosungen oder Give-Aways. Weitere mögliche Einnahmequellen der Streamer sind Spenden von Zuschauern sowie die mit Firmen (meist aus dem Gaming- oder Software-Bereich) abgeschlossene Werbedeals.

Was man über die Streaming-Portale wissen sollte

  • Unangemessene Inhalte:

Da beim Registrieren keine Alterskontrolle stattfindet, erhalten Jugendliche leicht Zugang zu Inhalten, die für ihr Alter nicht angemessen sind. Darunter fallen etwa besonders gewalttätige Videospiele, die von Streamern gespielt werden, oder aber auch Streams, die für Kinder unangemessene Inhalte besprechen.

  • Keinerlei Zensur oder Filter:

Da die Streams live sind, lässt sich im Vorfeld nie voraussagen, in welche Richtung sich der Stream entwickeln wird. Plattformen wie Twitch zensieren die während eines Streams getätigten Aussagen – weder die des Streamers noch die Kommentare der Zuschauer – nicht; alle Inhalte werden den Zuschauern ungefiltert zugänglich gemacht.

  • Sperrung bestimmter Streamern:

Auch, wenn die Streams nicht zensiert werden, so kommt es doch häufig vor, dass Spieler aufgrund beispielsweise rassistischen Aussagen oder unangebrachten Taten von der Plattform gesperrt werden.

  • Fehlendes Kennzeichnen von Werbung:

Weil viele Jugendliche in den Streamern Idole, manchmal sogar Freunde, sehen, können sie oft nicht zwischen dem Streamer als Person und dem Streamer als Werbeträger unterscheiden.

Tipps zur Streaming-Sicherheit

Eltern sollten sich diesen Risiken und Probleme bewusst sein, wenn Jugendliche sich für Streaming interessieren oder sogar selbst den Wunsch hegen zu streamen.

1) Lesen Sie sich gemeinsam die Nutzungsbedingungen der Website durch. Achten Sie auf fragwürdige Paragrafen und klären Sie zusammen unbekannte Formulierungen. Das Streamen bei Twitch z.B. ist laut der AGB für Kinder unter 13 Jahren untersagt.

2) Überprüfen Sie gemeinsam die Sicherheitseinstellungen auf der Streaming-Seite und legen Sie fest, welche persönlichen Details im Internet geteilt werden sollten und welche nicht.

3) Sprechen Sie offen über die dargebotenen Inhalte auf der Streaming-Seite: Welche Streamer schaut ihr Kind und warum? Was fasziniert es an diesen Personen? Welche Inhalte bietet der Streamer an und was könnte an diesen unter Umständen problematisch sein?

4) Falls die Heranwachsenden selbst streamen möchten: Stehen Sie mit Rat und Tat zur Seite und klären Sie wichtige Fragen vorab im gemeinsamen Gespräch: Welche Spiele sollen gespielt werden? Welche Sicherheitseinstellungen sind dabei ratsam?

Eine gute Übersicht über die Risiken und Anforderungen bietet folgender Artikel auf der Webseite „Webwise“ (EN).

 

Quellen: geeko.lesoir.be, elternguide.online/twitch, cybersafeireland.org