Was ist Sexting?

Illustration von einem Smartphone und einer Nachrichtenblase wo ein Herz und Unterwäsche abgebildet sind
BEE SECURE

Unter „Sexting“ – zusammengesetzt aus „Sex“ und „Texting“ versteht man das Verschicken und den Austausch intimer Nachrichten, bzw. selbstproduzierter Fotos und Videos. Die Inhalte werden meist über Messenger-Dienste oder soziale Netzwerke verschickt. BEE SECURE erklärt was Sexting genau ist, welche Risiken dies birgt und worauf man achten sollte.

Ob als Liebes- oder Vertrauensbeweis, zur gegenseitigen Erregung, als Mutprobe oder Flirt, es gibt vielerlei Gründe fürs „Sexting“. Paaren in Fernbeziehungen ermöglicht diese Art der Kommunikation beispielsweise trotz Distanz eine gewisse Intimität. Aus diesem Grund sollte der Austausch solcher Inhalte auch lediglich im Einverständnis mit dem Gegenüber erfolgen. Ein „Nein“ soll akzeptiert und respektiert werden. Sollte man trotzdem dazu gedrängt werden, kann man bei der Polizei Anzeige erstatten. Das gleiche Prinzip gilt für das (einseitige) Verschicken: nur, wenn der andere damit einverstanden ist. Wer ungewollt Bilder erhält, kann auch bei der Polizei Anzeige erstatten.

Auch wenn das Sexting durch die Entwicklung von Smartphones und Messenger-Diensten immer beliebter und einfacher wird, vergessen viele das hohe Risiko welches man mit dem Verschicken von Nacktbilder und Co. eingeht.

Vorsicht ist geboten!

Ist das Bild oder Video erstmal im Netz, verliert man augenblicklich die Kontrolle über dessen Verbreitung. In kürzester Zeit haben eine Unmenge von Menschen Zugriff auf das Foto oder Video. Selbst wenn ein Bild/Video kurz nach dem Upload wieder gelöscht wird, kann dieses zwischenzeitlich bereits hundertfach kopiert und auf anderen Webseiten veröffentlicht oder an ganze Chatgruppen verschickt worden sein.

Am sichersten ist es daher, komplett auf den digitalen Austausch intimer Inhalte zu verzichten. Sollte man sich trotzdem dafür entscheiden, sollte man sich der möglichen Risiken (bspw. Erpressung, Image-Schaden und Cybermobbing) bewusst sein. Des Weiteren sollte man folgende Dinge beachten:

  • Vertrauen ist das „A“ und „O“: Man sollte seinem Chatpartner zu 100% vertrauen.
  • Auch die besten Freundschaften und Beziehungen gehen in die Brüche: Man sollte sich vorher überlegen, was dann mit den verschickten Bildern passieren könnte.
  • Es müssen nicht immer Fotos sein: Auch Textnachrichten können schon sehr intim sein.
  • Weniger ist mehr: Auf Fotos/Videos sollte man nicht eindeutig erkennbar sein. Aus diesem Grund sollte man weder Gesicht noch sonstige Merkmale (Narben, Tattoo, Muttermal, Piercing usw…) zeigen.

Dein Bild, dein Recht!

Sollte man nach Senden der Aufnahme seine Meinung ändern, sollte man dies seinem Gegenüber mitteilen. Man darf diesen dazu auffordern das erhaltene Foto zu löschen. Denn das „Recht am eigenen Bild“ besagt, dass niemand ohne die Zustimmung ein Foto von jemand anderem machen oder veröffentlichen darf. Insbesondere wenn eine Freundschaft oder eine Beziehung beendet wurde, spielt dieses Recht eine wichtige Rolle. Jeder hat das Recht den Ex-Partner oder Ex-FreundIn aufzufordern, die Bilder zu löschen.

Mehr zum Thema „Recht am eigenen Bild“. 

Wenn ein Bild in den Umlauf gerät

Sollte ein Bild doch in den Umlauf geraten sein, sollte man folgende Dinge tun:

  • Das Gespräch suchen: man sollte seine Sorgen und Ängste mit Freunden, Familie oder auch einer Beratungsstelle teilen (z.B. die BEE SECURE Helpline 8002 1234)
  • Inhalt melden: Soziale Netzwerke aber auch andere Webseiten sind dazu verpflichtet Bildrechte zu respektieren und diese demnach zu löschen, wenn sie darum gebeten werden.
  • Die Person ansprechen: Nicht immer ist der Weg zur Polizei notwendig. Die Person freundlich darauf hinweisen, dass sie gegen das Recht am eigenen Bild verstoßen hat und sie auffordern, das Bild zu löschen.
  • Bei der Polizei Anzeige erstatten

Es ist wichtig sofort zu handeln, um den Schaden möglichst gering zu halten.

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